Dorothee Haentjes-Holländer: Windbachs Geheimnis

Die Autorin Dorothee Haentjes-Holländer hat Anfang Jahr zwei Bücher mit dem gleichen Buchcoverhintergrund (der mich an William Morris-Tapeten denken lässt)  in unterschiedlichen Farben bei BOD veröffentlicht. Obwohl die Inhaltsangaben im Internet wenig aufschlussreich waren, habe ich beide Bücher heruntergeladen und bin von der Lektüre positiv überrascht. Und zwar nicht nur wegen dem präsenten hortikulturellen Hintergrund in beiden Büchern. Zum Inhalt des Buches mit rötlich-braunem Umschlag:

Die vierunddreissigjährige Kunsthistorikerin Delphine Kunstmann schreibt seit einigen Jahren an ihrer Dissertation über den verstorbenen (fiktiven) Maler Emanuel Windbach. Doch ihre Zweifel steigen, ob sie die Arbeit erfolgreich abschliessen kann. Die erhofften neuen Ergebnisse kann sie nicht liefern und ihr Doktorvater wird in absehbarerer Zeit in Rente gehen. Delphine arbeitet Teilzeit in einem Café und obwohl sie in einer alten günstigen Dachwohnung wohnt, wachsen die Sorgen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten soll, wenn sie das Ziel, erfolgreich zu promovieren, nicht schafft.

Die Doktorandin führt ein recht zurückgezogenes Leben. Der wichtigste (und einzige) Mann in Delphines Leben ist Emanuel Windbach, Maler und Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Abhandlung, deren Vollendung sich so zäh gestaltet. Mit der älteren Nachbarin, die sie in den wärmeren Jahreszeiten oft von ihrem Fenster aus im Garten sieht, hat Delphine sporadisch Kontakt. In den letzten Wochen hat die junge Frau aber weder die Anwohnerin noch deren Katze zu Gesicht bekommen

Mitten in diese zunehmend trüben Zukunftsaussichten erreicht Delphine kurz vor Weihnachten die Nachricht, dass ihr die offensichtlich kürzlich verstorbenen Nachbarin das Haus vererbt hat mit der Auflage, sich um den Kater Nero zu kümmern. Der Gedanke an diese grosse Erbschaft und die damit verbundenen Verpflichtungen beunruhigen die junge Frau. Wie und warum hat sie sich das verdient? Als aber in ihrer Dachwohnung die Heizung genau über die Festtage ausfällt, zieht sie temporär in das geerbte Haus. Einerseits erscheinen ihr die Farben dort drinnen seltsam vertraut, andererseits fühlt sie sich als Eindringling, vor allem aber funktioniert die Heizung.

Delphine entdeckt Engerlinge in Gläsern, die sich als Ringelblumensamen entpuppen, viele andere Sämereien, welche für die nächstjährige Blütenfülle im Garten sorgen sollen, und verschiedene wohlriechende Duftmischungen aus getrockneten Blättern und Blüten. An den Wänden hängen gerahmte botanische Zeichnungen und die vielen Bücher in der stattlichen Bibliothek haben augenscheinlich alle in irgendeiner Form mit Pflanzen zu tun. Da reihen sich die Buchrücken von Faksimiles botanischer Wälzer an solche von Publikationen über Heilpflanzen. Ausserdem findet Delphine die offensichtlich vielgenutzten Kräuter- und Gartennotizen der Erblasserin,

Rund um die Themen Kunst, Kräutermagie, Einblicke in ostpreussische Sitten und gelegentliches Gärtnern stellt sich nach und nach heraus, weswegen die verwitwete Nachbarin ohne Nachkommen gerade Delphine ihr Haus vermacht hat. Während Delphine ihr Erbe zunächst vorzugsweise loswerden will, kämpft sie schliesslich doch darum, als es ihr plötzlich streitig gemacht werden soll. Unerwartet ergeben sich für ihre Doktorarbeit spektakuläre neue forschungsbasierte Resultate und Windbach erhält männliche Konkurrenz in Fleisch und Blut.

Meine Leseeindrücke zum Gartenkrimi «Alte Liebe mordet gut» folgen in einem separaten Blogartikel.

Mit diesem Post verabschiede ich mich mit den besten Wünschen für einen besinnlichen Jahresabschluss für das Jahr 2024. Ab 3. Januar 2025 geht es im Sofagarten weiter mit bereits vorgebloggten Gartenroman- und Gartenkrimivorstellungen und einem Artikel über einen Sammlergartenbesuch (Corokias / Zickzacksträucher)  in London.

 

Dorothee Haentjes-Holländer:

Windbachs Geheimnis

Books on Demand, 2024

 

Alle in diesem Beitrag erwähnten Bücher habe ich selber gekauft. Ich bin niemandem gegenüber in irgendeiner Weise verpflichtet und generiere keine Einnahmen aus den im Sofagarten vorgestellten Büchern.

 

 

 

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