Die Webseite der amerikanischen Autorin Debbie Macomber (Jahrgang 1948) führt eine beeindruckend lange Buchcoversammlung als Ergebnis ihres langen Karriere als Schriftstellerin auf. Ein paar wenige dieser Romane habe ich selber gelesen und ganz zu Beginn meiner Bloggerzeit zwei davon (natürlich welche mit hortikulturellem Hintergrund) hier vorgestellt. Nachdem die Autorin anscheinend keine Bücher mehr verfassen wollte, ist sie auf diesen Entscheid zurückgekommen und hat mit «Ein Garten voller Glück» doch wieder eins veröffentlicht. Der Inhalt dreht sich um zwei Frauen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden und einen Garten.
Die Witwe Joan lebt allein in einem grossen Haus in Seattle. Seit vier Jahren ist sie in ihrer Trauer um ihren an einem Aneurysma plötzlich verstorbenen Ehemann gefangen. Die beiden haben während vielen Jahren privat und geschäftlich ein unschlagbares Team gebildet. Joan kapselt sich von der Umwelt ab, als sei die ein halbes Jahr nach Jareds Tod ausgebrochene Pandemie noch nicht Vergangenheit. Weder Joans beiden Söhne noch ihre Schwester können die vierundfünfzigjährige Frau motivieren, sich einen neuen Lebensinhalt zu suchen und die selbstgewählte Isolation hinter sich zu lassen.
Eine Mahnung weckt die Mitfünfzigerin aus ihrer Lethargie. Ihr Garten, dessen Pflege sie wie soziale Kontakte zuletzt völlig vernachlässigt hat, entspricht nicht den Anforderungen und vermindert die Werte der umliegenden Grundstücke. Sie hat vierzehn Tage Zeit, ihren Pflichten nachzukommen oder es drohen Konsequenzen.
Joan rafft sich dazu auf, einen Landschaftsgärtner zu engagieren. Nach diesem ersten zögerlichen Schritt, macht sie einen zweiten und nimmt eine Untermieterin auf. Eine junge Frau aus einem schwierigen Umfeld mit alkoholkrankem Vater, zwei fordernden Jobs und klaren beruflichen Zielen. Gleichzeitig überfällt Joans jüngerer Sohn sie mit einem Geschenk – ein Welpe, welcher trotz aller anfänglichen Vorbehalte rasch ihr Herz erobert.
Die Söhne sind zunächst wenig begeistert, dass eine fremde junge Frau ins Haus ihrer Mutter eingezogen ist. Doch die beiden unterschiedlichen Frauen tun sich gut. Joan beginnt endlich eine Trauertherapie und schliesst sich einer Selbsthilfegruppe an, wo sie ihren sympathischen Landschaftsgärtner antrifft.
«Ein Garten voll Glück» ist ein gefühlvoller Roman über Verluste und Neuanfänge. Der Weg durch die routiniert verfasste Erzählung ist ziemlich klar vorhersehbar und angereichert mit der einen oder anderen Gartentätigkeit bis schliesslich zwei Gärten wieder auf Vordermann gebracht sind. Und natürlich findet sich auf den letzten Seiten ein Happyend, nein sogar drei Happyends.
Ein Garten voll Glück
Blanvalet Verlag, 2024
Alle in diesem Beitrag erwähnten Bücher habe ich selber gekauft. Ich bin niemandem gegenüber in irgendeiner Weise verpflichtet und generiere keine Einnahmen aus den im Sofagarten vorgestellten Büchern.