Elena Eden: Der Garten unter dem Eiffelturm (Buch 1 Frankreich-Serie)

Die gänzlich unerwartete Einladung zur Taufe des Sohnes ihrer «Beinahe-Schwägerin» Nathalie führt die Mitdreissigerin Alina im ersten Band der Frankreich-Reihe nach längerer Zeit mit gemischten Gefühlen zurück in ihre Lieblingsstadt Paris. Den Aufenthalt will die junge Frau auch nutzen, um verschiedene Gärten und Parks zu besuchen und nicht zuletzt Pläne für ihre berufliche Zukunft zu schmieden. Vom langjährigen Arbeitgeber hat sie nämlich die Kündigung ihrer Stelle erhalten, weil ein grosser Kunde abgesprungen ist. Vor rund zweieinhalb Jahren ist Alinas französischer Freund Pierre mit dem Motorrad in Berlin tödlich verunglückt, nachdem das Paar nach einem Streit unversöhnt den Tag separat verbracht hatte. Die Berlinerin hat seitdem ihre Trauer und Schuldgefühle mehr oder weniger erfolgreich mit viel Arbeit bekämpft. Doch diese Option fällt nun weg.

Alina hat keine Vorstellung davon, worüber Pierres Schwester Nathalie vor der Taufe unbedingt mit ihr sprechen will. Doch da der Täufling krank ist, fällt das geplante Treffen zwischen den beiden Frauen ins Wasser und Alina hat plötzlich viel mehr Zeit in Paris zur Verfügung als gedacht. Sie nutzt die Gelegenheit für ausgiebige Gartenbesuche und erkundet etwa den versteckt gelegenen Jardin Anne Frank, die Promenade Plantée und den Garten des Rodin-Museums. Dabei trifft sie zufälligerweise an verschiedenen Plätzen auf eine Gartenreisegruppe, deren Führer sie mit seiner markanten Stimme und dem umfangreichen hortikulturellen Wissen dermassen fasziniert, dass sie (erfolglos) versucht, unbemerkt dessenn Ausführungen zu Kunst und Gärten zu lauschen. Aus diesen zufälligen Begegnungen resultiert für Alina die Möglichkeit, spontan an einer anderen Gartenreise in die Normandie teilzunehmen, nachdem ein Teilnehmer kurzfristig abgesagt hat.

Die Reisegruppe mit Alina an Bord des Busses besucht auch den berühmten Monet-Garten in Giverny. Zu diesem Künstler und seinem Garten hatte ihre verstorbene Oma Lena eine besondere Beziehung. So hingen im Teesalon von deren Bayrischen Landhaus grossformatige Drucke der weltberühmten Seerosenbilder. In eben diesem Raum wurde täglich Tea-Time abgehalten und auf den Bücherregalen reihte sich ein Monet-Buchband an den nächsten. Die Grossmutter pflegte einen grossen Garten voll Stauden und Gemüse und Alina hatte ein eigenes Beet, um das sie sich in den langen Sommerferien mit Freude gekümmert hat. Die Liebe zum Gärtnern ist Alina geblieben und sie hat einen eigenen kleinen Garten im Hof des Berliner Wohnhauses, den sie mit wintergrünen Farnen und Funkien in eine Oase verwandelt hat.

Eine Entdeckung in Giverny wirft für Alina verschiedene Fragen auf und sie beginnt zu hinterfragen, ob sie ihre geliebte Oma Lena wirklich so gut gekannt hat, wie sie immer geglaubt hat. Zurück in Berlin kümmert sie sich endlich um einen Karton mit Dingen ihrer verstorbenen Grossmutter. Doch noch erschütternder ist das Bekenntnis, das Nathalie ablegt und mit der Offenbarung Alinas Beziehung mit Pierre nachträglich in ein völlig neues Licht stellt.

Ich habe diesen Roman als Einstimmung auf die kürzlich erschienene Fortsetzung « Der Garten im Licht» nochmals gelesen (hier habe ich ihn im Blog schon einmal kurz erwähnt). Die spannende Lektüre ist nicht nur kurzweilig und gespickt mit Hortkultur und Kunst, die Leserin findet auch jede Menge Tipps für Garten- und Parkbesichtigungen in Paris und der Normandie. Die Buchvorstellung von Band 2 der Frankreich-Serie stelle ich hier im Sofagarten im nächsten Blogbeitrag in ein paar Tagen online.

 

Elena Eden:

Der Garten unter dem Eiffelturm (Frankreich-Serie 1)

Eigenverlag, 2020

 

Alle in diesem Beitrag erwähnten Bücher habe ich selber gekauft. Ich bin niemandem gegenüber in irgendeiner Weise verpflichtet und generiere keine Einnahmen aus den im Sofagarten vorgestellten Büchern.

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