H.Y. Hanna: Cottage Garden-Krimis

Eine sture rotgetigerte Katze, spezielle Nachbarn, Geldsorgen und fehlendes Knowhow, eine Gärtnerei zu führen (sowohl die finanzielle als auch die fachliche Seite betreffend) und die Suche nach ihrem unbekannten Vater sind die wiederkehrenden Themen dieser in einen Gartenbaubetrieb «eingebeeteten» Gartenkrimireihe. In bisher vier Büchern kann die junge Frau Poppy begleitet werden, wie sie versucht, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen und nach rechts und links eine gute Nachbarschaft zu pflegen.

In ihrer Kindheit hat Poppy nie Freundschaften schliessen können, da sie mit ihrer unsteten, früh verstorbenen Mutter immer wieder umgezogen ist. Ihr Vater soll prominent sein, aber da sie seinen Namen nicht kennt, sucht sie immer wieder in Klatschblättern nach Musikern, die ihr ähnlich sehen. Poppy hat auch weder ihre Grossmutter mütterlicherseits je kennengelernt noch gewusst, dass diese in der Nähe von Oxford eine Gärtnerei besessen hat. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, schlägt sich Poppy allein mehr schlecht als recht durch den Alltag. Als sie erfährt, dass sie von ihrer inzwischen ebenfalls verstorbenen Grossmutter eine Gärtnerei geerbt hat, kündigt sie ihren ungeliebten Job und zieht nach Bunnington.

Poppy setzt sich in den Kopf, die heruntergekommene Gärtnerei auf Vordermann und wieder zum Laufen zu bringen. Ein schwieriges Unterfangen, denn Mutter und Grossmutter haben ihr leider den grünen Daumen nicht weitervererbt. Poppy kann eine Primel nicht von einem Stiefmütterchen unterscheiden, geschweige denn hat sie eine Ahnung wie sie diese vermehren und pflegen muss. Anläufe zum Beseitigen dieser Defizite werden immer wieder unterbrochen durch mysteriöse Todesfälle in ihrer Umgebung. Die Ermittlungen von Poppy wirken wie die Führung der Gärtnerei meist eher unbedarft und nicht gerade durchdacht und faktenbasiert. Eher verdächtig ist in erster Linie, wer es auf ihrer Sympathieskala nicht aufs Treppchen schafft und frei von Verdacht, wer ihr am Herzen liegt.

Wie ein roter Faden zieht sich auch das Rätsel um die schwierige Vater-Sohn-Beziehung ihrer beiden Nachbarn durch die Bücher. Die beiden Männer kommunizieren grundsätzlich nicht direkt miteinander, tragen aber unabhängig voneinander immer wieder zur Lösung der Gartenkrimis bei – der eine mit skurilen Erfindungen, der andere mit seinem messerscharfen Verstand – gewetzt im Schreiben von erfolgreichen Kriminalbüchern.

Band Nummer fünf in der Reihe ist vor ein paar Wochen erschienen. Bis zum Erscheinen einer weiteren Fortsetzung kann/könnte die Zeit überbrückt werden mit anderen Cozy-Mysteries-Reihen der Vielschreiberin H.Y. Hanna (etwa die Oxford Tearoom- oder die Chocolate-Mysteries).

  

 

H.Y. Hanna :

Das Totenbeet im Garten (Band 1)

Unter dem giftgrünen Rasen (Band 2)

Mord durch die Blume (Band 3)

Tod in voller Blüte (Band 4)

Mord mit Stumpf und Stil (Band 5)

Wisheart Press/Eigenverlag, 2022/2023

 

Alle in diesem Beitrag erwähnten Bücher habe ich selber gekauft. Ich bin niemandem gegenüber in irgendeiner Weise verpflichtet und generiere keine Einnahmen aus den im Sofagarten vorgestellten Büchern.

 

 

 

 

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