Martina Sahler: Die englische Gärtnerin (Trilogie)

Martina Sahler hat bereits vor einigen Jahren eine Trilogie mit hortikulturellem Hintergrund verfasst, die zur Zeit der Tulpenmanie spielt («Die Tulpenkönigin», «Der Zorn der Tulpenkönigin» und «Die Macht der Tulpenkönigin»). Aber Achtung: Der erste damalige Band ist unter zwei verschiedenen Autorennamen erschienen, nämlich zuerst unter dem Pseudonym Enie van Aanthuis und später eben unter Martina Sahler. Ich bin natürlich hereingefallen und habe das Buch doppelt gekauft. Aber hier soll es nicht um Tulpen und Holland gehen, sondern um Astern, Dahlien, Jasmin und England. 

In der aktuellen Romanreihe begleitet die Leserin in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine junge Frau, die unbedingt in Kew Garden ihren Weg gehen und damit in die Fussstapfen ihres Grossvaters treten will. Von der Mutter ist Charlotte Windley zu Selbständigkeit erzogen worden. Tatsächlich ergattert sie als erste Frau eine Stelle als Botanikerin im botanischen Garten und sie erhält die Chance, gemeinsam mit ihrer geheimen Liebe an einer Pflanzenexpedition teilzunehmen.

Doch ein furchtbares Unglück wirft alle Zukunftspläne über den Haufen und die junge Frau muss sich entscheiden, ob sie ihre eigenen Interessen vor eine gesicherte Zukunft ihrer nächsten Familienangehörigen stellen will. 

Die Vernunft hat gesiegt, aber nichtsdestotrotz versucht Charlotte, ihre Selbständigkeit zu bewahren und arbeitet als gut situierte Frau und Hausherrin des Anwesens Summerlight House trotzdem weiter als Botanikerin. Als sie schliesslich ihre Stelle in Kew Garden verliert, macht sie sich zusammen mit dem Gärtner Quinn an die Gestaltung des Gartens rund um ihr neues Heim. 

Und im zweiten Band geht es dann doch noch auf Reisen. Zunächst durch England und später nach Persien. Auf der Garteninsel werden im Kopfkino Gärten und Gärtnereien besucht, und zwar auch solche, die teilweise heute noch einen Besuch wert sind wie etwa Great Dixter, Wisley Garden und Alnwick Garden. Sogar Vita Sackville-West begegnet einem immer wieder im Lauf der Lektüre. Die Persienreise, welche Charlotte von ihrem Mann Victor geschenkt wird, basiert übrigens auf der literarischen Aufarbeitung einer ähnlichen Expedition der Sissinghurst-Gestalterin über die Bakhtiari-Berge im heutigen Iran. 

Während die Verbindung zum Gärtner nicht nur wegen gemeinsamen hortikulturellen Gestaltungsinteressen immer enger wird, wächst die Entfremdung zwischen Charlotte und ihrem Mann Victor. Auf das Erscheinen des dritten Bandes muss ich mich leider noch gedulden. Gemäss Vorankündigung spielt er zur Zeit der Weltwirtschaftskrise. 

Martina Sahler: 
Blaue Astern (Band 1) 
Rote Dahlien (Band 2) 
Weisser Jasmin (Band 3) 
Ullstein Verlag, 2019/2020 

Alle in diesem Beitrag erwähnten Bücher habe ich selber gekauft. Ich bin niemandem gegenüber in irgendeiner Weise verpflichtet und generiere keine Einnahmen aus den im Sofagarten vorgestellten Büchern.

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