Nachdem ich nun mehrfach darauf angesprochen oder besser angeschrieben worden bin, wann denn hier wieder mit Gartenbuchvorstellungen gerechnet werden dürfe, nehme ich mir nun zum ersten Mal seit ungefähr einem halben Jahr wieder einmal die Zeit, ein paar Zeilen für diesen Blog zu verfassen.
Da ich während einer beruflichen Weiterbildung in der Wahl meiner Lektüre rund zwei Jahre deutlich eingeschränkt war, hatte ich nach Schulabschluss vor ziemlich genau einem Jahr richtig Lust, nach dem Weglegen von Manuals und Gesetzestexten endlich wieder zu sofagärtnern und hier darüber zu berichten. Schnell hatte ich Beiträge bis zum Sommerende 2017 vorgebloggt. Nicht nur das Buchgärtnern kam wegen der Schule zu kurz, wegen Zeitmangel habe ich mich natürlich auch nicht um technischen Neuerungen oder um eine längst fällige Layoutanpassung kümmern können und auch Besuche bei anderen Blogs lagen nicht drin.
Nun hatte ich nach den absolvierten Fachprüfungen zwar wieder Zeit, aber nach einigem Hin- und Herüberlegen habe ich mich entschlossen, dass ich diese und meine Energie nicht dafür aufwenden mag, die zuletzt doch deutlich zurückgegangenen Besuchfrequenzen im Blog wieder zum Ansteigen zu bringen. Statt einer in Erwägung gezogenen Ausbildung in Richtung Webdesign habe ich mich deshalb für einen Fernkurs Gartengestaltung angemeldet.
Ich habe meinen Blog immer als Nische gesehen, den man oder meistens frau halt suchen soll, wenn sie ihn finden will. Ich muss damit kein Geld verdienen und wie hier schon mehrfach erwähnt, schreibe ich bevorzugt über Bücher, die ich mir selber ausgewählt und angeschafft habe. Seit Anfang Jahr habe ich mehr als zwei Dutzend Gartenbücher im engeren oder weiteren Sinn gelesen und bei etlichen gedacht, dass sie ausgezeichnet in den Sofagarten passen würden, dem Gedanken aber keine Taten bzw. keine Buchvorstellung folgen lassen und auch konsequent alle Rezensionsanfragen abgelehnt. Zumindest bis auf weiteres wird im Sofagarten also nicht mehr durchgeblüht. Ob diese Blühpause nun temporär oder definitiv ist, mag ich aktuell noch nicht abschliessend entscheiden.
Ich habe mich in den letzten Monaten nicht nur mit Gartenstudienheften herumgeschlagen und Gartenbücher gelesen, sondern Anfang Oktober zum ersten Mal an einer geführten Gartenreise teilgenommen. Dabei habe ich mich tatsächlich so gefühlt, als sei ich direkt in einem opulent bebilderten und gestalteten Gartenbuch gelandet. Mit rund 1’300 Fotos, noch viel mehr Eindrücken und schönen neuen Bekanntschaften mit hoffentlich dem einen oder anderen bleibenden Kontakt zurückgekehrt. Auf der Hinreise zum Busabfahrtsort hatte ich zufällig einen besonders passenden Mitreisenden im Zugabteil: einen 86jährigen Fotografen, der für ein Buch über geheime Gärten in Venedig die Fotos beigesteuert hat.
Einzelne der in Südostengland besuchten der Gärten und/oder deren Gestalter oder Gestalterinnen habe ich hier im Blog auch schon vorgestellt. Einige dieser Posts sind aktuell in der Desktop-Ansicht auf der linken Seite unterhalb dieses Textes in der Rubrik «Beliebte Posts» zu finden (Christopher Lloyd, Beth Chatto und Alan Bloom). Impressionen in Form von Texten und einer richtigen Bilderflut durch Mitreisende lassen sich hier finden, Reiseinformationen von Iris Ney (Iris Ney Gartenreisen) hier. Jetzt, wo dieser 653. Post vielleicht der letzte im Sofagarten ist, muss ich ja nicht noch meine Grundsätze von wegen «keine Fotos» hinterfragen und über Bord werfen…
Nach der Rückkehr aus England musste ich mich erst wieder ein wenig mit meinem kleinen Garten anfreunden. Durch die kürzliche Rodung von zwei buchsgesäumten Rabatten steht mir ein (natürlich relativ!) grosses Stück leeres Land zur Neubepflanzung zur Verfügung, auf dem ich nun einige Ideen umsetzen will, wenn diese ausgereift sind. Und wer weiss, vielleicht packt mich plötzlich der Ehrgeiz, die einst vor einigen Jahren wegen einem mühsamen Stalker reservierte Internet-Domain doch noch zu nutzen.
Nun liste ich ganz wertfrei noch ein paar der Bücher auf, die ich zuletzt gelesen habe:
– Christian Kress: Meine Welt der Stauden
– Jörg Pfenningschmidt und Jonas Reif: Hier wächst nichts – Notizen aus
unseren Gärten
– Ambra Edward: Head Gardeners
– Roy Lancaster: My Life with Plants
– Allan Jenkins: Plot 29 – A Memoir
– Kildare Bourke-Borrowes: Lady Mayo’s Garden – The Diary of a Lost 19th
Century Irish Garden
– Meir Shalev: Mein Wildgarten
– Nicole C. Vosseler: Der englische Botaniker
– Siri Mitchell: Charlotte und die Sprache der Blumen
– Sissi Flegel: Vier Frauen und ein Garten
– Bruno Vincent: Five Lose Dad in the Garden Center
– Peggy Langhans: Der gefundene Garten
– Sandra Knauf: Zera and the Green Man
– Julie Leuze: Ein Garten voller Sommerkräuter
– Sarah Morgan: Ein Sommergarten in Manhattan
– Martina Sahler und Hendrik Gruner: Die Tulpenkönigin
– Martina Sahler und Hendrik Gruner: Der Zorn der Tulpenkönigin
– Frankie Bow: The Black Thumb
– Cristina Caboni: Die Oleanderschwestern
– Saskia Louis: Band 1, Band 2 und Band 3 der Louisa Manu-Reihe
– Jane Corry: Der Garten über dem Meer
– Kathrin Lugerbauer: Immerblühende Beete
– Nelly Cornelius: Orchideenpoker
Ach du meine Güte. Möchten Sie, liebe Sofagärtnerin, nicht wieder einmal über ein Buch berichten? Seit Sie nicht mehr Rezensionen schreiben, habe ich kein gutes Buch mehr gelesen!!! Liebe Grüsse
Lolita
Super Blog, kann ich nur weiterempfehlen!!!
Freue mich schon auf den nächsten Eintrag, hoffentlich noch bevor dieses Jahr zu Ende geht.
Hallo Daniela,
ich hoffe, das ist ein Witz und nicht Wirklichkeit. Woher bekomme ich dann die guten Ratschläge, was es wert ist, gelesen zu werden.
Liebe Grüße
Braunelle
Hoffentlich nicht der letzte Eintrag, bitte weiter sofagärtnern!
Liebe Grüße
Dani