Die dreiunddreissigjährige Gaby Flores wartet immer noch auf den richtigen Lebenspartner. Doch im Moment hat sie ganz andere Sorgen, denn ihr Leben bricht gerade an allen Ecken und Enden auseinander. Ihre Wohnung ist samt Hab und Gut ausgebrannt und ihr engster Mitarbeiter hat ihr Blumengeschäft „Florally Yours“ ausgeraubt. Und als hätte sie noch nicht genügend Sorgen, fürchtet sie um die Gesundheit ihrer Mutter und sie muss sich mit einer Anklage auseinandersetzen. Angeblich hat sie einer Braut mit falsch ausgewählten Blumen den schönsten Tag verdorben. Von der Klägerin ausgesuchte Blumen, welche Gaby entgegen ihren Empfehlungen unbedingt verwenden musste und die wie von ihr befürchtet und vorhergesehen ein farbliches und duftiges Desaster ausgelöst haben.
Eine Freundin eröffnet im Internet einen Blog für Gaby. In diesem Webtagebuch soll sie regelmässig rund um Blumen und florale Kunstwerke schreiben, um potentielle Kundinnen und Kunden in den Laden zu locken. Mit welchen einfachen Hilfsmitteln können Schnittblumen länger haltbar gemacht werden? Wie gestalte ich ein spektakuläres Blumenarrangement? Die Floristin steht dieser Idee skeptisch gegenüber und die wenigen Kunden, die noch den Weg in ihr Geschäft finden, scheinen ihr Recht zu geben.
Gabys Mutter bestreitet ihren Lebensunterhalt ohne männliche Unterstützung seit jeher erfolgreich durch den Verkauf von frischen Schnittblumen an einem Stand am Highway. Und schon als kleines Mädchen war für Gaby klar, dass auch sie mit Blumen arbeiten will und sie hat dieses Ziel konsequent verfolgt. Doch machen ihr Blumenladen und die Floristik wirklich ihren Traumjob aus oder kann sie ihre Kreativität auch anders ausleben?
Ausgerechnet jetzt, wo das Geld sowieso schon knapp ist, steht eine grössere Autoreparatur ins Haus. Dafür löst sich ihr Wohnproblem wie von selbst. Sie kommt als Untermieterin in einem Loft unter, dessen Vermieter selten anwesend ist. Als dieser auftaucht, entpuppt er sich als überaus attraktiver Mann. Gleichzeitig wird Gaby von einer Nachbarin mit bösartigem Klatsch und Tratsch bedacht und vor dem angeblichen Frauenheld gewarnt. Doch das Herz der Blumenkünstlerin schlägt im Augenblick für den Automechaniker und dieser scheint ihre Sympathie zu erwidern.
Gute Freunde unterstützen die junge Frau – ganz offen und auch im Geheimen. Zum Trostprogramm gehören auch regelmässig Schokoladetrüffel. Und trotz verschiedenen Rückschlägen verliert Gaby nie (ganz) die Hoffnung und glaubt an einen von Gott vorgezeichneten Weg. Das ziemlich abrupte Romanende ist wenig überraschend, auch wenn die Autorin für die Leserin etliche Umwege eingebaut hat.
Julie Carobini:
Truffles by the Sea
Bethany House, 2008
©2012