Madeleine Hunter: Lady Daphnes Verehrer

Die (angeblich) verwitwete Daphne Joyes führt mit Unterstützung von anderen Frauen die Gärtnerei „The Rarest Blooms“. Als mittellose Tochter eines Edelmannes ist sie auf sich selber gestellt und auf die Einkünfte angewiesen, die sie aus dem Verkauf ihrer Blumen und Grünpflanzen für Gartenpartys, Hochzeiten und Wintergärten erzielt, welche mit dem Fuhrwerk in die Stadt geliefert werden.

Als der Besitzer ihres für einen bescheidenen Preis gepachteten Grundstückes und Hauses stirbt, wird sie entgegen ihrer Hoffnungen und Erwartungen nicht begünstigt, sondern muss im Gegenteil befürchten, ihre geschäftlichen Grundlagen zu verlieren. Als Erbe eingesetzt worden ist Tristan von Castleford, ein Herzog mit zweifelhaftem Ruf. Der Frauenheld ist meist betrunken und pflegt nur am Dienstag solange auf Alkohol zu verzichten, bis er seine dringendsten Geschäfte erledigt hat.

Geheimnisse ziehen den Herzog mindestens so fest an wie schöne Frauen. Deshalb will er auch rasch möglichst herausfinden, warum ausgerechnet er diesen Landstrich sowie einige andere geerbt hat. Ohne seinen Besuch anzukündigen, taucht er deshalb in der Gärtnerei auf. Während Daphne um ihre Lebensgrundlagen fürchtet, fühlt sich der Herzog von der kühlen, beherrschten Frau angezogen und gibt ihr dies auch unmissverständlich zu verstehen.

Die junge Frau weist ihn aber ebenso klar wiederholt zurück. Ihr Verhalten spornt den Herzog jedoch nur umso mehr an, sein angepeiltes Ziel zu erreichen. Tristen beordert Daphne in die Stadt, wo er sie weiter umwirbt und unter Druck setzt. Gleichzeitig verändert er sich zusehends zu seinen Gunsten und Daphne kommt nicht umhin, diesen Wandel zur Kenntnis zu nehmen und ebenso die Tatsache, dass ihr Verstand und ihr Herz völlig unterschiedlich auf die geballte herzogliche Männlichkeit reagieren. Eine weitere Verbindung zwischen den beiden ergibt sich in der Tatsache, dass beide einen gemeinsamen Feind haben, ohne die jeweiligen Gründe des anderen zu kennen. Denn nicht nur des Herzogs Vergangenheit wirft Schatten in die Gegenwart, auch Daphnes Lebenslauf verbirgt etliche Geheimnisse.

Dieses Buch (übrigens das letzte aus einer vierteiligen Serie) habe ich in der Schulmittagspause auf einem Ramsch-Tisch entdeckt. Der Titel und die Beschreibung hätten mich üblicherweise nicht zum Kauf verleitet. Die in einen historischen Hintergrund eingebundene Handlung ist wie erwartet weitgehend vorhersehbar und die wiederholt in wortreichen Details beschriebenen Bettszenen sind einiges umfangreicher als der hortikulturelle Hintergrund rund um die Gärtnerei „The Rarest Blooms“. Nichtsdestotrotz als eher anspruchslose Ablenkung zwischen Formel-Pauken eine durchaus nette Lektüre zum Abschalten.  

Madeleine Hunter: 
Lady Daphnes Verehrer
Lyx/Egmont, 2013

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