Zuletzt ausgelesen: Gisela Walitzek und Stephan Poost – Morderstedt

Die beiden Autoren Gisela Walitzek und Stephan Poost haben 2008 den Auftrag erhalten, die Bürger mit Newslettern auf die bevorstehende (inzwischen längst wieder geschlossene) Landesgartenschau nördlich von Hamburg einzustimmen. Daraus entwickelte sich ein Krimi-Blog und schliesslich das Buch «Morderstedt» mit dem Untertitel „Eine gartenschaurige Krimi-Groteske“.

Eigentlich dreht sich in diesem Buch alles rund um die seit Monaten verschwundene Ida Kasch und einen Campingstuhl. Ist die nicht besonders beliebte Frau tot oder ist sie einfach auf Reisen? Immerhin trudeln in unregelmässigen Abständen wiederholt Ansichtskarten mit ihrem Absender ein, auf welchen sie Grüsse als Landesgartenschaubotschafterin in die Heimat schickt.

Was passierte am 3. September 2010 am Ufer des Stadtparksees? Bekannt ist ein Streit um einen Campingstuhl – besetzt von der angeblich simulierenden Ida Kasch, die offensichtlich unter keinen Umständen bereit war, ihren Platz einem erkennbar gesundheitlich stark angeschlagenen älteren Herrn abzutreten. Monate später steht der gleiche Campingstuhl oder zumindest das gleiche Modell der Marke „Malträtö“ wieder am Stadtparksee und weckt in gewissen Personen Erinnerungen. Ein lokaler Journalist wittert die Chance, sich beruflich zu profilieren. Doch gibt es in Norderstedt überhaupt etwas aufzudecken und zu enthüllen?

Der Text ist geprägt von ständigem direktem Dialog mit dem Leser. Allerdings fand ich die vielen, sich oft wiederholenden Belehrungen mit der Zeit immer mühsamer. Hier ein paar Beispiele bzw. Zitate  aus der Lektüre:

  • „Wir möchten ja nicht unhöflich erscheinen, aber ..“
  • „Manche Fragen sind einfach zu gut, um sie mit einer dummen Antwort zu verderben.“
  • „Wir wissen ja nicht, wie Sie das sehen, aber wir halten das für eine …“
  • „Wir sagen es ja nur ungern, …“

Ebenfalls erwähnenswert ist der Wortwitz. Auch dafür zwei Zitate aus dem Buch:

  • «… Putzspur zieht sich durch Ämter und Polizeireviere»
  • «… ich habe mich vielleicht etwas zu intensiv inspirieren lassen» (die nette Umschreibung für Plagiat, sprich das Klauen eine Artikels)

Mehr Informationen über die Projekte rund um „Morderstedt“ und eine Leseprobe finden sich hier.

Gisela Walitzek und Stephan Poost: 
Morderstedt – Das Beste vom Morden Kadera Verlag, 
2012/13

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