Ali Mc Namara: The Little Flower Shop by the Sea

In der kleinen Stadt St. Felix an der Kornischen Küste hat Poppy Carmichael zusammen mit ihrem älteren Bruder als Kind immer wieder glückliche Ferien bei der Grossmutter verbracht, die jahrzehntelang den Blumenladen „The Daisy Chain“ geführt hat. Nach einem traumatischen Ereignis leidet die inzwischen dreissigjährige Poppy seit vielen Jahren an einer Blumenphobie und ist nie mehr nach Cornwall zurückgekehrt. Nun ist ihre geliebte Grossmutter gestorben und ausgerechnet Poppy mit ihrem Hass auf Blumen hat deren Laden geerbt.

Die junge Frau, die immer noch ihren Platz auf der Welt sucht, stammt aus einer Blumendynastie, die ins 19. Jahrhundert zurückreicht, als ihre Urururgrossmutter auf dem Covent Garden Market Blumen verkauft hat. Verschiedene Carmichaels führen selber ein Blumengeschäft oder arbeiten für einen Floristen und alle Kinder tragen genau wie Poppy blumeninspirierte Namen. Sie selber hat sich nie fürs Familienbusiness interessiert. Doch nun muss ausgerechnet sie die Verantwortung für den ältesten familiären Blumenshop übernehmen. Einem Laden, der mit viel mehr Tradion behaftetet ist, als jene, welche von ihren Verwandten in New York, Amsterdam und Paris betrieben werden.

So findet sich die kratzbürstige und fast ausnahmslos schwarz gekleidete Poppy in St. Felix wieder und beabsichtigt, das Geschäft rasch möglichst zu verkaufen und wieder zu verschwinden. Wider Erwarten fühlt sie sich in St. Felix ganz wohl und wird auch von den meisten Bewohnern sehr wohlwollend aufgenommen. Insbesondere mit dem seit fünf Jahren verwitweten Blumenlieferanten Jack verbindet sie bald eine enge Freundschaft.

Poppies Mutter hat ihr die talentierte Floristin Amber aus New York zur Seite gestellt und mit Hilfe von etlichen Nachbarn renovieren die beiden Frauen den Blumenladen und planen die Wiedereröffnung. Eine Blumenphobie weckt keine Sympathien, wie es etwa eine Spinnenangst tut. Das weiss auch Poppy, und ist deshalb ständig darauf bedacht, die Floristik von sich fernzuhalten und sich um die anderen geschäftlichen Belange zu kümmern.

Poppies Grossmutter war für die magische Wirkung ihrer Blumensträusse weit herum bekannt. Als Poppy und Amber alte Notizbücher finden, experimentiert auch die junge Floristin mit der Magie der viktorianischen Blumensprache und bringt damit den Shop zum Florieren. Denn Amber verfügt über ein grosses florales Talent und kennt sich aus mit Blumen und deren Namen, Düften und Bedürfnissen.

Nach ungefähr hundert gelesenen Seiten erwartete ich eigentlich nicht mehr viel Überraschendes oder gar Tiefschürfendes in diesem Roman. Das Ende schien genau vorhersehbar. Letzteres ist auch wie erwartet eingetroffen, aber dazwischen hat sich dann doch noch allerlei Lesenswertes ereignet, so dass sich die Lektüre dann im Grossen und Ganzen doch noch gelohnt hat. So schleppt nicht nur Poppy eine schwere  Last mit sich herum, auch Amber hat eine schmerzliche Vergangenheit. Doch die beiden Frauen – die eine zum Pessimismus neigend, die andere ständig optimistisch – harmonieren gerade wegen ihren Unterschieden erstaunlich gut und auch der zum Erbe der Grossmutter gehörende Hund Basil mit seinen Bedürfnissen ist bald nicht mehr aus Poppies Alltag wegzudenken.

Die Kapitel sind nummeriert und jeweils einer Blume gewidmet:
Daffodil – New Beginnings
Camellia – My Destiny in Your Hands
Columbinde – Desertion
Heliotrope – Devoted Affection

Ali Mc Namara: 
The Little Flower Shop by the Sea 
Sphere / Little, Brown Book Group, 2015

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