Inzwischen ist es ja längst kein «Geheimnis mehr, dass die als Trilogie geplanten „Poison Diaries“-Bücher «Liebe ist unheilbar» und «Liebe ist stärker als der Tod» nach dem zweiten Band ein abruptes Ende gefunden und die Leserinnen und Leser unbefriedigt zurückgelassen haben. Statt einem dritten abschliessenden Buch, welches das Schicksal von Jessamine weiterspinnt, ist vor einiger Zeit ein Buch mit dem Titel „Weed“ erschienen. Alle drei Bücher sind nach einer Idee von Jane Northumberland entstanden. Während aber die ersten beiden Bücher von Maryrose Wood geschrieben worden sind, heisst der Verfasser vom bis anhin nicht auf Deutsch übersetzten Buch „Weed“ Hugh Sington.
Gleich zu Beginn von „Weed“ liest man, dass Jessamine gestorben ist und begräbt damit endgültig die Hoffnung auf einen Abschluss der Trilogie. Verfolgen wir also das weitere Schicksal von Weed, der ja auch kein Unbekannter ist. Ein wohl merkwürdig anzuschauendes Wesen – halb Mann, halb Pflanze ist Weed in diesem Buch fast pausenlos unterwegs und muss sich immer wieder gefährlichen Herausforderungen stellen. Seine Wege führen ihn nach Soutra Aisle, Lindisfarne und Anglesey.
Heil- und Giftpflanzen und der schmale Grat zwischen deren Nutzen und Schaden ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Der beachtlich umfangreiche hortikulturelle Hintergrund konnte meine Enttäuschung angesichts der dürftigen Handlung nicht wettmachen. Die Erzählung konnte mich nicht fesseln. Ich hatte mir mehr deutlich erhofft – nicht umfangmässig, sondern inhaltlich. Wiederholt habe ich mich im Lauf der eher zähen Lektüre gefragt, ob es vielleicht nicht spannender gewesen wäre zu erfahren, weshalb Maryrose Wood kein drittes Buch mehr geschrieben hat und dafür nun Hugh Sington die giftigen Tagebücher weiterführt.
Obwohl dieses dritte „Poison Diaries“-Buch nicht mehr wirklich in die Kategorie „Kinder- und Jugendbücher“ einzuordnen ist, gruppiere ich es dort ein – so sind alle drei Vorstellungen beieinander zu finden. Ich ordne alle Posts prinzipiell nur einem Thema zu, auch wenn – zugegebenermassen – eine Festlegung manchmal nicht ganz einfach oder sogar unpassend ist. Meist interessieren mich in Blogs nur wenige Kategorien und ich ärgere mich jeweils beim Herumstöbern, wenn ich an unterschiedlichen Orten immer wieder die gleichen Beiträge antreffe. Wahrscheinlich bin ich zu sehr «geschäftlich» geprägt. Am Arbeitsplatz kommt es mir ja auch nicht in den Sinn, eine Datei in unterschiedlichen Ordnern abzulegen und Speicherplatz zu verschwenden.
Jane Northumerland with Hugh Sington:
Weed – Poison Diaries
Bloomsbury Reader, 2013
©2012