Harald Schneider: Tote Beete

Stefanie Palzki möchte an der Landesgartenschau in Landau Anregungen für den heimischen Garten entdecken. Eher widerwillig kommen die übrigen Familienmitglieder mit auf diesen Ausflug. Insbesondere Hauptkommissar Reiner Palzki nützt schon bald die Gelegenheit, sich auf einer Bank auszuruhen, während seine Frau zusammen mit den vier Kindern das Gelände erkundigt und die Impressionen von Blumen in allen Farben, Formen und Grössen auf sich einwirken lassen. Eine gefährliche Entscheidung, die er damit trifft.

Der Familienausflug artet nämlich plötzlich in Arbeit für Palzki aus, als sich in unmittelbarer Nähe von der Bank, auf der er sitzt, eine Explosion ereignet, die ein Todesopfer fordert. Die ersten Untersuchungen ergeben, dass in einer Schubkarre eine Rohrbombe explodiert ist. Plötzlich taucht auch noch Palzkis Chef Klaus P. Diefenbach in merkwürdiger Verkleidung auf. Wie sein Mitarbeiter erfährt, soll eine Pflanze auf den Namen des Neurotikers getauft werden: Diffenbachia Klausis.

Obwohl der Tatort ausserhalb des üblichen Ermittlungsgebietes von Palzki und seinem Team liegt, werden sie mit der Auflösung des Delikts beauftragt. Es bleibt nicht bei einem Todesopfer und der Leser liest von einem übertrieben dämlich dargestellten Chef und einem seltsamen Pflanzenwettbewerb zwischen Kripo-Chefs samt Bau eines Gewächshauses neben dem Polizeigebäude. Ausserdem gibt die Lektüre Einblick hinter die Kulissen der Landesgartenschau und in die Salatproduktion.

Für diesen Feinkost-Krimi hat Harald Schneider die Landesgartenschau 2015 in Landau vorgezogen. Er lässt seinen „Natur-Palzki“ im Feinkost-Salat-Milieu ermitteln – zwischen Pflanzen, von denen viele essbar sind, einige hingegen nicht ganz so bekömmlich. Hauptkommissar Palzki ist übrigens kein grosser Gemüse-Freund und betrachtet Rosenkohl, Rote Beete und Kohl als Lebertran der Neuzeit.

Beeindruckend ist die Zahl der beim Salathersteller hergestellten Feinkostsalate. Deren hundert sind es. Wenn ich mir mal in der Mittagspause einen Fertigsalat kaufen will, stehen immer die gleichen, schon oft gegessenen, eher langweiligen Sorten im Regal…

Harald Schneider: 
Tote Beete 
Gmeiner- Verlag, 2014

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