Eben aus dem Militär entlassen, hat Sean Kowalski noch keine konkreten Pläne, was er mit seiner Freiheit und Selbständigkeit anstellen, geschweige denn, wie seine Zukunft überhaupt aussehen soll. Da klopft eine ihm unbekannte Frau an die Türe seines Zimmers und stellt sich als Emma Shaw, seine falsche Verlobte vor. Sean hält seinen attraktiven Besuch, dem er nie zuvor begegnet ist, zwar für verrückt, hört sich aber dennoch seine Erklärungen an.
Emma ist nach dem frühen Tod ihrer Eltern von den Grosseltern aufgezogen worden. Seit einiger Zeit lebt ihre inzwischen verwitwete Grossmutter in Florida. Und statt das Leben zu geniessen, macht sie sich ständig Sorgen um ihre allein lebende Enkelin. Um sie zu beruhigen, hat Emma einen perfekten Lebenspartner erfunden. Dieser Schwindel hat tatäschlich vorübergehend seinen Zweck erfüllt, doch nun steht ein einmonatiger Besuch der Grossmutter bevor und die junge Gartengestalterin muss Farbe bekennen. Oder eben sie schafft es, ihren angeblichen Verlobten Sean zu überzeugen, einen Monat bei ihrer Lüge aus Liebe mitzuspielen.
Sean lässt sich nach einer ersten spontanen Ablehnung auf das Unterfangen ein. Als Lohn für seine Teilnahme am Experiment springt für ihn ein Job auf Zeit in Emmas Betrieb „Landschafts- und Gartengestaltung von Emma“ ein und im Schlafzimmer bekommt er das Bett, während seine langbeinige Auftraggeberin mit dem kurzen Sofa vorlieb nehmen muss.
Die beiden versuchen, sich in zwei, drei Tagen miteinander vertraut zu machen und eine gemeinsame Vergangenheit zu konstruieren. In dieser kurzen Zeit ist es jedoch unmöglich, sich ein genaues Bild über die Vorlieben und Abneigungen des anderen zu machen und so hat Emmas Grossmutter schon als sie auf dem Flughafen von dem angeblichen Verlobungspaar abgeholt wird den Eindruck, dass in der Beziehung zwischen den beiden etwas nicht stimmen kann, lässt sich aber nichts anmerken.
Wenn Emma nervös ist, putzt sie wie verrückt. Und sie putzt viel in diesen Wochen. Denn während die beiden falschen Verlobten sich gezwungenermassen immer besser kennen lernen, steigt parallel die körperliche Anziehungskraft zwischen ihnen. Und Sean ist nicht nur dem Gespött seiner Cousins ausgesetzt, sondern als Wettobjekt auch den indiskreten Fragen seiner Brüder.
Nebenbei erfährt die hortikulturell interessierte Leserin, dass sich die körperlich schwer arbeitende Emma gerne auf die Gestaltung von Gärten konzentrieren und fürs Grobe jemanden einstellen möchte. Vorläufig muss sie sich aber selber mit schwarzem und goldenem Mulch und Akzentbeleuchtungen herumschlagen und versucht Sean zu erklären, dass der Kunde immer König ist und sein Wunsch Befehl. Auch wenn er einen Barfussweg mit ungeeigneten Kieseln auslegen will. Sean wiederum stellt schnell fest, dass er nicht sein ganzes Berufsleben mit dem Pflanzen von Blumen verbringen will und findet, der Name „Emma“ im Firmenlogo sei kontraproduktiv. Einig sind sich die beiden, dass ständig schwindeln und ein anderes Leben vorführen sehr anstrengend ist.
Shannon Stacey:
Ganz oder Kowalski
Mira Taschenbuch, 2013
©2012
Das Buch ist weder ein Thriller noch mystisch, sondern eher anspruchslose Unterhaltung ohne besondere Überraschungen. Und mit Stehpen King – von dem habe ich allerdings seit Jahren nichts mehr gelesen – hat es schon gar keine Ähnlichkeit. LG
Und, empfehlenswert? Ich lese vorallem Thriller und Mystik, aber meine Mutter hat sich das Buch gekauft und sagte, ich soll es lesen. Aus deinem "Bericht" schließe ich eigentlich mal, dass es so verkehrt nicht ist. Aber mal so an sich: Ist es vergleichbar mit "Stephen King" oder "Wolfgang Hohlbein"?