Evelyn Düll: Der Mörder mit dem grünen Daumen – Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Als Tom nach einem Weinfest mit seiner Schwester Sabine mit dem Velo nach Hause fährt, ahnt er nicht, dass eine seltsame Beobachtung auf einem vorbeifahrenden Laster voller Gräserschnitt und anderen Gartenabfällen, die er bei diffusem Licht in der Abenddämmerung macht, sein Leben in den nächsten vierzehn Tagen in ein spannendes, aber auch überaus gefährliches Abenteuer verwandeln wird.

Seit seinem Studiumabschluss vor einigen Monaten sucht der sechsundzwanzigjährige Tom Sauer erfolglos einen Job. Die Region um die Grossstädte Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg lässt ihn nicht los und diese Inflexibilität in Sachen Mobilität wirkt sich negativ auf seine Stellensuche aus. Immerhin verdient er als freier Mitarbeiter für die Lokalzeitung mit Texten ein wenig Geld. Nichtsdestotrotz ist er inzwischen recht frustriert und sein Selbstbewusstsein schwindet. Und nun führt die nächtliche Beobachtung, die er zunächst als Einbildung abgetan hat, auch noch zu wiederholten schrecklichen Alpträumen.

Mit Hilfe seiner Schwester findet Tom heraus, dass der Laster aus jener Nacht aufgrund des Logos einer Gärtnerei vor den Toren der Domstadt Speyer gehört und er erinnert sich, kürzlich in der Zeitung ein Stelleninserat derselben gelesen zu haben. Spontan beschliesst er, sich dort zu bewerben. Seine Trägheit der letzten Wochen ist mit einem Mal wie weggewischt und er möchte den ausgeschriebenen Job unbedingt erhalten, um dort persönlich Nachforschungen anstellen zu können. Sein Vorstellungsgespräch bei der etwas überfordert wirkenden Junior-Chefin Elfi Landgraf beginnt nicht gerade vielversprechend, doch er schafft es, eine Praktikumsstelle zu ergattern und er erfährt gleichzeitig, dass der Inhaber der Baumschule Landgraf seit vier Tagen spurlos verschwunden ist.

Toms eher dilettantischen Schnüffelaktionen bleiben nicht lange unbemerkt und er sieht sich gezwungen, Elfi seine wahren Motive für sein Interesse am Betrieb zu offenbaren. Er hat aber bereits herausgefunden dass der verschwundene Besitzer, der hobbymässig Rosen züchtet, nicht besonders beliebt ist und das Schnittgut einer Drachsensicheltanne ist eine Spur, der Tom nachgeht. Ausserdem hat er inzwischen sein Interesse fürs Grünzeug entdeckt. Plötzlich hat nicht mehr seine Schwester Sabine, die Biogärtnerin auf Öko-Trip, den grünsten Daumen in der Familie Sauer, sondern Tom eifert ihr nach.

Der Baumschulbetrieb scheint das Unglück anzuziehen. Neben dem Verschwinden des Chefs ereignen sich ein schwerer Unfall beim Schreddern und ein tödlicher Verkehrsunfall und damit ist die Serie an mysteriösen Todes- und Unglücksfällen noch nicht abgeschlossen.

Die Autorin und Diplom-Ingenieurin Gartenbau Evelyn Düll bettet in diesen Krimi mit etwas gar vielen Unglücken auf rund 180 Seiten fast unzählige Gartentipps ein – beispielsweise zu den Themen Erde aus Klärschlamm, Düngung, Bonsais, Rosenzucht, Teichbau, Gift, Schnecken und Kompostieren. Besonders gefallen hat mir, an einzelnen Buchstellen an unseren letztjährigen Aufenthalt in der Gegend dieser Erzählung erinnert zu werden.

Evelyn Düll: 
Der Mörder mit dem grünen Daumen – Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps 
Eigenverlag, 2012

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