Cordula Hamann: Gärten in Ostfriesland

Eine Gruppe von Frauen, die sich bei Seminaren und Fortbildungskursen der Landwirtschaftskammer kennengelernt hatte, begann vor einiger Zeit, ihre Gärten fürs Publikum zu öffnen. Jahre später entstand dank der Initiative eines engagierten Gartenarchitekten daraus die „Gartenroute Krummhörn“. Cordula Hamann ihrerseits stellt in dieser Publikation «Gärten in Ostfriesland» eine Auswahl dieser Gärten aus dem Nordwesten von Deutschland vor. Portraitiert werden beispielsweise ein Garten mit Deichanstoss, ein Landschaftspark und ein Hausgarten.

Das Inhaltsverzeichnis mit Kapiteln wie „Auf verschlungenen Wegen“, „Kostbarkeiten im Hochmoor“ oder „Zwischen Wall und Gefängnishof“ macht neugierig auf die folgenden Seiten, auf denen passionierte Gärtner Einblick in ihre vielfältigen Gärten geben. Da ist etwa das überaus beeindruckende gärtnerische Ergebnis samt Orchideen, Sonnentau, Moorlilie und einem Boot zur Teichreinigung. Erzielt wurde dieses innert weniger Jahre von einem Paar, das sich auf einer Gartenreise kennengelernt hat. Inspirationen holen sich die beiden aus der Lektüre von Gartenbüchern und häufigen Besuchen von Gärtnereien und anderen Gärten.

Eine andere Gärtnerin wirkt in einem Garten mit beneidenswerten Mauern „à la Walled Garden“ und erinnert sich an einen Bepflanzungstipp ihres verstorbenen Schwagers, dem bekannten Gärtner und Autor Jürgen Dahl. Obwohl die Qualität einzelner Fotos leider etwas enttäuschend ist, mag ein kleiner verwunschener Teich zu faszinieren, der unweigerlich Erinnerungen an das Märchen vom Froschkönig aufkommen lässt. Sogar die Kugeln liegen schon im Wasser bereit. Noch mehr Klinkermauern, bei deren Anblick die Sofagärtnerin wieder leicht neidisch wurde, gibt es im Garten mit Hochmooranstoss in der Nähe der Ostfriesischen Blumenstadt Wiesmoor zu bewundern. Die integrierten Lücken erlauben einen Blick aufs Moor, aber auch innerhalb der Mauern gibt es einiges zu entdecken, wie ein vollständig bemoostes Fahrrad sowie duftende Blumen allenthalben.

An einem anderen Ort baut die Gärtnerin nebenbei mit Grundschulschülern Gemüse an und hält im Winter ihre Gartenlektionen in der Schule ab, während im wildromantischen Familiengarten Zweige von Hartriegel und Weiden zum Weben verwendet werden. In Funnix wiederum ziehen verschiedene Skulpturen aus Cor-Ten Stahl die Aufmerksamkeit auf sich. Natürlich gehören auch Pflanzen wie Gräser, Stauden und Gehölze zum Inventar. Diese Gärtnerin praktiziert das Verfahren „Tarnen und Täuschen“ – will heissen,  Lücken in Beeten werden mit Pflanzen wie Alpenveilchen oder Astern in gut versteckten Töpfen kaschiert.  

Cordula Hamann: 
Gärten in Ostfriesland 
Edition Temmen, 2011

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