May Forsyth arbeitet seit bald drei Jahren in dem bekannten Garten von Cannaluke Lodge in der Nähe von Inverness. Das hortikulturelle Bestreben der jungen Schottin gilt einer schönen Gestaltung mit farblich abgestimmten saisonalen Blühhöhepunkten. Zu ihrem Job gehören aber auch die saubere Aufzeichnung ihrer Aussaaten, Pflanzungen und sonstigen gärtnerischen Tätigkeiten in Tagebüchern sowie die Dokumentation anhand von Skizzen und Fotos.
Die Endzwanzigerin ist zunächst etwas skeptisch, als sie durch Besitzerwechsel von Cannaluke Lodge neuen Arbeitgebern unterstellt ist. Ihre Vorbehalte erweisen sich jedoch als unbegründet und lösen sich in Luft auf, als der neue Eigentümer ihr zu verstehen gibt, dass in erster Linie der schöne gepflegte Garten den Ausschlag zum Erwerb des Anwesens gegeben hat. Und mit der neuen Besitzerin versteht sich May nach einem zunächst ungünstigen Start besonders gut und sie nimmt deshalb auch gerne deren Einladung zu einer kleinen Party an.
Der Abend in netter Gesellschaft ist sehr angenehm. Und als schliesslich spontan die Idee aufkommt, einen vor Mays Stellenantritt als Gärtnerin viel zu nah am Haus gepflanzten Riesenmammutbaum sogleich zu fällen, weil einer der Gäste mit einem grossen Fahrzeug angereist ist, macht sich die schon etwas angeheiterte Gesellschaft eifrig an die Arbeit. Die fröhliche Stimmung kommt aber zu einem abrupten Ende, als zwischen den Wurzeln des Gehölzes eine Leiche entdeckt wird.
Bis die Gerichtsmediziner festgestellt haben, dass es sich bei dem Toten um Joe Scott, den früheren Gärtner von Cannaluke Lodge handelt, der schon seit längerer Zeit vermisst worden war, brodelt die Gerüchteküche in der Umgebung, Die Gartentagebücher erweisen sich in der Folge bei den Ermittlungen wiederholt als sehr hilfreich. Doch was genau ist vor drei Jahren passiert und wo steckt die zweite vermisste Person, die Tochter der Vorbesitzer des Anwesens?
Mays Spaniel findet schliesslich im weitläufigen Garten ein zweites verstecktes Grab und die engagierte Gärtnerin wird deshalb ein zweites Mal durch die Polizei von ihrer Arbeit abgehalten. Sie versucht, mit Absperrband die Schäden durch die Ermittler im Garten zu limitieren. Wenn diese nämlich den Tatort absperren können, um Eindringlinge fernzuhalten, muss es doch auch gelingen können, die Polizisten mittels Absperrband daran zu hindern, ausserhalb des Tatortes überall in die Beete zu trampeln!
Gartentipps sind immer wieder Teil der Lektüre – etwa wie Ramblerrosen geschnitten werden sollen oder Empfehlungen zur Pflanzung von duftenden Winterblühern. An einem der Leichenfundorte geben ausserdem die Pollen von Rhododendron Rätsel auf, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, aber nicht mit den verschiedenen Zeitpunkten des Verschwindens der beiden Vermissten übereinstimmen.
Gerald Hammond:
Down the Garden Path
Servern House Publishers, 2004
©2012