Maryrose Wood: Die Poison Diaries 2 – Liebe ist stärker als der Tod

Jessamine Luxton hat sich inzwischen von ihrer plötzlichen schweren Erkrankung körperlich weitgehend erholt, doch die tugendhafte und gottesfürchtige junge Frau verspürt nach dem Verschwinden von Weed keine Lebensfreude mehr. Die Beziehung zu ihrem ständig schlecht gelaunten und pausenlos beschäftigten Vater ist nach ihrer Genesung schlechter als jemals zuvor. Immerhin wird Jessamine dank ihrem Wissen über die Anwendung von Kräutern als Heilerin von vielen Hilfesuchenden aus der Umgebung geschätzt und gleichzeitig auch etwas gefürchtet. Sie selber plagt sich ständig mit Gedanken an Weed. Wo ist er? Weshalb ist er so plötzlich verschwunden? Hängt sein Verschwinden mit dem Tod eines Predigers zusammen?

Vom Giftprinz Oleander erfährt Jessamine schliesslich, dass Weed noch lebt und er verspricht ihr, die beiden Liebenden wieder zusammenzuführen, wenn die junge Frau gewisse Aufgaben erfüllt. Dabei verschweigt er aber wohlweisslich, dass Weed beim Leben seiner Geliebten hat schwören müssen, niemals mehr nach Hulne Abbey zurückzukehren. Um mit Weed zusammenkommen zu können, muss Jessamine auf Verlangen von Oleander den Tod ihrer Mutter rächen und selber grosse Schuld auf sich laden.

Die junge Frau kann kaum glauben, was ihr von Oleander eingeflüstert wird. Ihr eigener Vater soll den Tod ihrer Mutter verschuldet haben. Doch tatsächlich hat ihr Vater Thomas Luxton selber handschriftlich festgehalten, welche Giftexperimente er mit Frau und Tochter angestellt hat, die Auslöser für den frühen Tod seiner Frau und auch der schweren Krankheit von Jessamine waren. Sehr schmal ist der Grat zwischen und Gut und Böse und eben auch die Entscheidung, pflanzliche Heilmittel in nützlicher, schädlicher oder gar tödlicher Dosis anzuwenden. Jessamine tut, was sie zu tun glauben muss und verlässt daraufhin ihr Zuhause.

Sie nennt sich nun Rowan und versucht ihre Heimat rasch möglichst weit hinter sich zu lassen. Doch ihre Reisebegleiter in der Kutsche sind ihr nicht wohlgesinnt und als sie einem kranken Mädchen mit ihren Heilfähigkeiten und Kräutern hilft, wird sie als Hexe verschrien und die Situation eskaliert. Gezwungenermassen nimmt sie nochmals eine neue Identität an und als Belladonna kommt die junge Frau scheinbar völlig von ihrem Weg ab. Sie kennt keine Gewissensbisse mehr, ihr Pflanzenwissen gegen Geld weiterzugeben und ihre Abhängigkeit von Laudanum und der Mangel an Skrupel machen sie zu einem willenlosen Spielball von Aufständischen und Revoluzzern in einer Zeit, wo sich halb Europa im Krieg befindet.

Währenddessen hat sich Weed einer Gauklertruppe angeschlossen und lässt dank seinen Fähigkeiten mit der Pflanzenwelt zu kommunizieren, Rosen auf Befehl erblühen und gleichzeitig die Frauenherzen schmelzen. Doch sein eigenes Herz gehört nach wie vor nur einer, nämlich Jessamine. In seiner freien Zeit liest er immer wieder in Thomas Luxtons Gifttagebuch. Luxton schreibt davon, dass das uralte Wissen über Pflanzen im botanischen Garten der Universität Padua in Italien am besten bewahrt wird und macht sich unterwegs dorthin. Er hofft, dort eine Spur von Jessamine zu entdecken.

Dieser zweite Band in zwei Erzählsträngen dünkte mich (noch) fesselnder als Teil 1. Doch wie es Bücher mit Fortsetzungen so an sich haben, hat das Lesevergnügen immer genau dann ein Ende, wenn es am Spannendsten ist. Leider lässt sich auf der Webseite der Autorin Maryrose Wood nicht herausfinden, wann es mit dem Finale weitergeht.  

Hier der Link zu meinen Gedanken zu Band 1 der Trilogie.

Maryrose Wood: 
Die Poison Diaries 2 – Liebe ist starker als der Tod
S. Fischer Verlag, 2012

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