Janice Marriott und Virginia Pawsey: Common Table – An uncommon tale of friendship and food

In dieser zweiten gemeinsamen Publikation von Janice Marriott und Virginia Pawsey in Form von Briefwechseln stehen Küche und Kochen im Vordergrund. Doch was wäre gesundes Essen ohne frisches Gemüse aus dem Garten? So geht es auch zwischen Rezepten und Alltagsgeschichten aus Farmleben und Bürobetrieb immer mal wieder ums Gärtnern. Beide Frauen betonen denn auch immer wieder, wie wichtig ihnen gärtnern und kochen ist.

Küche und Garten können auf vielfältige Weise miteinander verbunden werden. Gemäss einem Tipp im Buch sollen stark verbrannte Kochtöpfe für eine Weile im Garten vergraben werden. Anschliessend soll die Reinigung mühelos möglich sein. Vielleicht ist dieser Ratschlag ja einen Versuch wert? Als wahres Wundermittel wird an einer anderen Stelle Natron (baking soda) angepriesen. Es erfüllt nicht nur vielfältige Aufgaben im Reinigungsbereich, sondern soll sich angeblich sogar in der Krebsbehandlung bewähren. Da aber damit kein Geld zu verdienen ist, wird laut der Korrespondenz dieses Wissen nicht allgemein verbreitet.

Der briefliche Rezeptaustausch wird von einer Erkrankung in Virginias familiärem Umfeld überschattet, die eine komplette Ernährungsumstellung notwendig macht. Ab sofort darf aus gesundheitlichen Gründen nur noch völlig ungesalzenes Essen konsumiert werden. Janice aufmunternde Worte und vor allem das Schreiben von Briefen sind Virginia eine willkommene Abwechslung und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit ohne Parmesan, Speck, Oliven und mit fadem Risotto. Die Leserin freut sich schliesslich mit der Farmerin mit, als die Ärzte Entwarnung geben und sie die Familienspeisen wieder zurückhaltend mit Salz würzen darf.

Als Europäerin schätze ich an diesem Briefwechsel besonders den Einblick in den neuseeländischen Alltag. In der Korrespondenz liest man von einem Wettbewerb um das sinnvollste Erdbeben-Set. Da gibt es beispielsweise einen „Nachbarschaftspreis“ für das einzige Set, das einen Deodorant enthält und einen „Mission Impossible Award“ für ein Set voller Büchsennahrung – aber ohne Büchsenöffner. Beim Lesen dieser Erdebebenvorbereitungs-Massnahmen erinnert man sich unwillkürlich an die verschiedenen Naturkatastrophen, die sich in jüngster Zeit in Neuseeland ereignet haben und fragt sich, wie weit wohl die beiden Frauen und ihre Familien davon betroffen sind.

Die lesende Gärtnerin mag die Briefe interessieren, die vom verzwickten Aufbau eines Kleingewächshauses handeln, der (beinahe) eine Ehekrise auslöst. Stichworte sind da beispielsweise das Nichtlesen von Anleitungen, Instabilität, Teile, die nach dem Aufbau noch herumliegen …

Janice Marriott und Virginia Pawsey:
Common Table – An uncommon tale of friendship and food
Harper Collins Publishers, 2010
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One thought on “Janice Marriott und Virginia Pawsey: Common Table – An uncommon tale of friendship and food

  1. Vor zwei Wochen habe ich gerade "Common Ground" zu Ende gelesen und mich über die Einblicke in den neuseeländischen "way of gardening" gefreut, da zeigst du bereits ein weiteres Buch dieser beiden Frauen 🙂 !! Warum nicht wieder einmal in fremde Kochtöpfe gucken? Habe dein vorgestelltes Buch auch wieder auf meine nie kleiner werdende Lesewunschliste gesetzt!
    Herzliche Grüsse,
    Barbara

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