Neben Vorwort und Einleitung hat diese Publikation acht bebilderte Essays zum Inhalt:
- Das Paradies verorten: Eine Rückblende
- Gebetsteppich: Eine Mauer, die einen Garten umschliesst
- Kriegsgarten: Humus Human
- Kredit: Schuld und Schulden
- Eruv: Die Stadt als Haus
- Gemeinschaftsgarten: Vom Kultivieren der Nachbarschaft
- Whole Earth Catalog: Die Katalogisierung der Welt
- Apfelhain: Der Himmel des Erschaffens
Kenneth Helphand geht der Frage nach, wie es kommt, dass sich mitten in Kriegsgebieten Gärten finden lassen. Solche unter extremen Bedingungen angelegten Pflanzflecke entstanden beispielsweise hinter den Schützengräben im 1. Weltkrieg oder im Warschauer Ghetto. Die Pflege derselben lenkt ab und lässt – für kurze Zeit wenigstens – den Krieg vergessen. Der Textverfasser hat zu diesem Thema bereits ein Buch mit dem Titel „Defiant Gardener: Marking Gardens in Wartime“ geschrieben, in welchem er sich detailliert mit Kriegsgärten auseinandersetzt.
Was hat der Sündenfall im Paradies mit Schulden zu tun? Brett Williams vergleicht das heutige (sicher nicht nur amerikanische!) Konsumverhalten mit den paradiesischen Verfehlungen, wo seinerzeit ebenfalls die Konsequenzen ausgeblendet worden sind.
Weitere Themen sind die Victoriy-Gärten (siehe Buchvorstellung «The Victory Garden» von Lee Kochenderfer), das in Industriekörben und Reissäcken angebaute mobile „Nomadische Grün“ des Prinzessinnengartens auf einer Brache in Berlin-Kreuzberg (passend dazu die aktuelle Neuerscheinung „Prinzessinengärten – Anders gärtnern in der Stadt“ herausgegeben von Nomadisch Grün im Dumont Buchverlag) und der deutsch-englische Dichter Michael Hamburger, der einen umfangreichen Obstgarten anlegte aus alten Sorten, die er selber aus gesammelten und gezogenen Apfelkernen zog. In anderen Beiträgen geht es um Garten und Religion, etwa um Gebetsteppiche von Muslimen und Eruv-Zäune, die es orthodoxen Juden erlauben, die strengen Sabbatregeln einzuhalten.
Franziska Bark Hagen (Hrsg.):
Versuche das Glück im Garten zu finden
Lars Müller Publishers, 2011
©2012