Coleen Plimpton: Mentors in the Garden of Life

Dies ist ein wieder einmal ein Buch, bei dessen Lektüre ich bedauert habe, dass diese nach knapp dreihundet Seiten zu Ende war. Liebend gerne hätte ich noch mehr Gartengeschichten aus der Feder von Colleen Plimpton gelesen, die in ihrer Publikation Menschen vorstellt, die für ihr persönliches (Gärtner-)Leben wichtig sind oder waren. Die 31 Kapitel bestehen jeweils aus einem erzählenden Teil, einem s/w-Foto der zum Mentor passenden Pflanze und einer Beschreibung derselben samt Pflegehinweisen.

in starkes Interesse für Botanik zeigte Colleen Plimpton schon in ihrer Kindheit. Ihr kleines Gärtnerinnenherz schlug besonders heftig, als sie als zehnjähriges Mädchen auf dem Dachboden ein altes Gartenbuch aus dem Jahr 1924 entdeckte. Zur gleichen Zeit erhielt sie von ihrer Mutter für jeweils 100 gepflückte Löwenzahnblüten einen kleinen Batzen. Während für die gärtnerisch unbedarfte Mutter mit dem Verschwinden der Blüten der Rasen wieder perfekt zu sein schien, wusste ihre Tochter bereits genau, dass Löwenzahn nur dauerhaft entfernt werden kann, wenn man das Übel vor dem Versamen an der Wurzel packt, sprich samt Wurzel entfernt. Ein Wissen, das Coleen aber wohlweisslich für sich behalten hat.

Anfang der 1970er-Jahre wollte Coleen Plimpton als junge Frau ihr Buchwissen über das Anlegen von Kompost praktisch umsetzen. Dabei ging irgendwie vergessen, dass grüne und braune Grundstoffe nötig sind. Als sie für ein paar Tage abwesend war, entdeckte ihre Mitbewohnerin nach Reklamtionen von Nachbarn über Geruchsimmssionen, dass der ganze Haufen in Bewegung, sprich voller Maden war, worauf sie das gesamte sich im Zersetzungsprozess befindende Material im Wald entsorgte, um keinen Rauswurf aus der Wohnung zu riskieren. Spätere Kompostierungsversuche waren einiges erfolgreicher und einmal wurde im Umzugswagen sogar reifer Naturdünger von New Jersey nach Connecticut gekarrt (einschliesslich unzähliger Samen von Johny jump-up-Veilchen).

Die Autorin hat sich ihre gärtnerische Erfahrung zunächst hauptsächlich durch Ausprobieren und Lesen angeeignet. Verschiedene durch Beförderungen ihres Mannes bedingte Umzüge mit ihrer Familie stellten sie immer wieder vor neue hortikulturelle, teilweise auch klimatisch bedingte Herausforderungen. Inzwischen hat sie sogar ihrem angestammten sozialen Beruf den Rücken gekehrt und betätigt sich hauptberuflich als Autorin, Gärtnerin und sie hält Lesungen und gibt Kurse zum Thema Garten.

In diesem sehr persönlichen Buch lernen wir nicht nur die wichtigsten Personen aus Colleens Umfeld kennen, wir erfahren von ihrem persönlichen Hirsch-Krieg, der dazu geführt, dass sie ein äusserst probates Mittel entwickelt hat, das diese Tiere vom Garten fernhält. Und heutzutage teilt sie ihr Wissen auch gerne mit anderen und wir lesen wie sie sich jeweils nach ihren Umzügen ein neues grünes Umfeld aufbaut, Freunden und Bekannten in gärtnerischen Belangen hilft, Gartenkolumnen verfasst, eine Ausbildung im Botanischen Garten von New York absolviert und schliesslich ihr Unternehmen „Morning Glory Gardens“ auf die Beine stellt. Und zwischen all diesen Tätigkeiten hunderte von Seiten Tagebücher schreibt.

 

 

Colleen Plimpton:
Mentors in the Garden of Life
Park East Press, 2010

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