Auerbach & Keller: Unter allen Beeten ist Ruh – Ein Schrebergartenkrimi

Beim Googeln mit den Stichwörtern „Schrebergarten“ und „Krimi“ bin ich auf das Buch „Unter allen Beeten ist Ruh“ des Autorenduos Auerbach & Keller gestossen. Das hätte ich auch einfacher haben können – mittlerweile habe ich es nämlich in verschiedenen Buchhandlungen ebenfalls entdeckt.

Pippa Bolla – eine ihr nicht gerade wohlgesinnte Geschlechtsgenossin hat sie wie folgt beschrieben: dick, steckt in der Midlifecrisis, kleidet sich geschmacklos, hat lächerliches rotes Haar und blasse Haut – möchte ganz einfach in Ruhe arbeiten. Das Übersetzen von Texten über die Veränderung des Gefieders des Gemeinen Haubentauchers gestaltet sich als nicht ganz einfach, wenn man in Berlin in einer Familien-WG lebt, die sich in einem Mehrfamilienhaus befindet und mit einer Bewohnerschaft aufwartet, die auf Familienanschluss pocht. Da kommt Pippa das Angebot, temporär auf die kleine Havelinsel Schreberwerder zu ziehen und einen Schrebergarten samt Häuschen zu hüten, gerade recht.

So beschaulich wie sich Pippa ihren Aufenthalt im Grünen ausgemalt hat, wird er dann aber nicht. Das liegt nun jedoch nicht an den teilweise mit geschmacklosen und protzigen Dekorationen geschmückten Gärten. Schuld sind auch nicht die unzähligen Skulpturen aus den verschiedensten Materialien, allesamt in X-Form, ab und an immerhin von Rosen umrankt oder von Moos bewachsen, die einen anderen Garten zieren, sondern an der angespannten Stimmung zwischen den teils recht schrulligen Parzellenbesitzern.

Diese Anspannung ist darauf zurückzuführen, dass einer der Eigentümer, der Unternehmer Lutz Erdmann, die gesamte Insel in ein „Hanf-Resort“, einen Ort der Erholung für Allergiker verwandeln will. Seinem Traum vom grossen Coup stehen die meisten Landbesitzer kritisch bis abneigend gegenüber und möchten unter keinen Umständen an Erdmann verkaufen, auch wenn sein Angebot verlockend zu sein scheint. Nach einer „Überzeugungsparty“ wird eine Parzellenbesitzerin tot in ihrem Häuschen aufgefunden. Die Polizei geht von einem Unfall aus. Während Pippa nicht als einzige dieses Untersuchungsergebnis anzweifelt, ereignet sich bereit ein nächster Unglücksfall.

Die neugierige Pippa fängt an, herumzuschnüffeln und es stellt sich heraus, dass auf der beschaulichen Havelinsel mehr als einer einiges auf dem Kerbholz hat, was er gerne verbergen möchte. So wurde einer wegen gefährlicher Körperverletzung aus der Marine entlassen, ein anderer gilt als Frauenverführer und ein dritter geht illegalen Geschäften nach. Bald wünscht Pippa, sich nur noch auf ihre langweiligen Übersetzungen konzentrieren zu können…

Vergnüglicher Soft-Krimi mit sympathischen Figuren. Ob die angetönten Fortsetzungen auch im Schrebergartenmilieu spielen werden?

Auerbach & Keller:
Unter allen Beeten ist Ruh – Ein Schrebergarten-Krimi
List/Ullstein Buchverlag, 2011

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One thought on “Auerbach & Keller: Unter allen Beeten ist Ruh – Ein Schrebergartenkrimi

  1. Hallo Sofagärtnerin,
    habe schon einige Bücherempfehlungen hier gelesen und bin nun zufällig über meine Lebensgefährtin au dieses Buch gestoßen.
    Soft-Krimi finde ich sehr passend und auch ist es sehr unterhaltsam zu lesen.
    Lieben Dank für all die schönen Beiträge & sonnige Grüße aus Berlin

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