„The moment ist all we have“ – Bis Julia Forrester diese Lehre aus ihren Erfahrungen und Schicksalsschlägen gezogen hat und der Roman „Hothouse Flower“ (auf Deutsch „Das Orchideenhaus) mit dieser Erkenntnis endet, liegen über 570 gelesene Seiten hinter der Leserin. Diese sind vollgepackt mit der eng miteinander verknüpften Familiengeschichte der Crawfords von Wharton Park Estate und der Gärtnersfamilie Stafford und sie erzählen von tragischen Liebesgeschichten.
Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes und ihres dreijährigen Sohnes zieht sich die berühmte Pianistin Julia Forrester in ihr abgelegenes Cottage zurück und vergräbt sich in ihrem Schmerz. Ihre Schwester nimmt sie mit auf eine Auktion auf Wharton Park, das wegen fehlender finanzieller Mittel des Erben Kit Crawford verkauft werden soll. Die beiden Frauen wollen ein Geschenk für ihren Vater kaufen. Dieser Ausflug weckt in Julia Erinnerungen an ihre Kindheit, an Besuche bei ihren Grosseltern und an die Gewächshäuser voller exotischer Blumen, insbesondere Orchideen. Sie erinnert sich auch an ihren 11. Geburtstag – an diesem Tag hatte ihr Grossvater ihr ihre ganz eigene Orchidee präsentiert, eine Aerides odoratum.
Neben Bildern für ihren Vater kauft Julia auf Wharton Park zwei alte Kinderbücher. Eben diese Bücher waren gar nicht für den Verkauf bestimmt. Kit Crawford bietet Julia zum Tausch ein altes Tagebuch aus den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts zum Tausch an, das bei Restaurationsarbeiten unter Bodenplatten entdeckt worden ist und das von ihrem Grossvater zu sein scheint. Das Tagebuch weckt Julias Interesse für die Vergangenheit ihrer Familie und sie besucht erstmals nach vielen Jahren ihre Grossmutter Elsie.
Die Autorin versteht es geschickt, Spannung aufzubauen und zu halten, in dem die Geschichte aus zwei Blickwinkeln erzählt wird und gleichzeitig in England und Thailand spielt.
Lucinda Riley:
Hothouse Flower
Penguin Books, 2011
Das Orchideenhaus
Goldmann Verlag, 2011 (erscheint im Mai 2011)
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