Martha Smith begann nach einer krankheitsbedingten Operation mit Gärtnern. Zu den Erfahrungen, die sie aus ihrer Lieblingsbeschäftigung gewonnen hat, gehören das egoistische Beanspruchen von Zeit für sich selber (und natürlich für den Garten), das grosszügige Verschenken von Blumensträussen und das aufrichtige Verteilen von Lob an Gartenanfänger. Ihre Erlebnisse auf dem Weg zu diesen Erkenntnissen hat sie im Buch „Beds I have known“ veröffentlicht.
Kapitalüberschriften wie „Canna Lily kill ya?“, „Don’t bug me“ oder „Flower shows are not for wimps“ lassen wahrscheinlich so manches literarisch interessierte Gärtnerherz etwas höher schlagen.
Zwischen Sätzen mit der Frage, ob Demi Moore wohl je auf allen vieren kriechend im Garten Mist verteilt und einem Hinweis auf einen Garten ohne Platz für Verzweiflung, weil jedermann dort damit beschäftig ist, etwas Wunderschönes zu gestalten, ist die Lektüre etwa gefüllt mit der Freude über den Beginn einer Gartenwerkzeugsammlung. Diese wird verglichen mit den Empfindungen einer Vierzehnjährigen, die ihr erstes wertvolles Schmuckstück erhält. An anderer Stelle wird der manchmal traurige oder trauernde Gärtner darauf hingewiesen, dass selbst das Absterben der Lieblingsrose es keinesfalls rechtfertigt, an der nächsten Gartenparty mit einer schwarzen Armbinde aufzutauchen und dass auch der wiederholt vorgebrachte Satz „Help yourself“ des netten Nachbarn von nebenan kein Freibrief ist, nachts dessen preisgekrönte Dahlien auszugraben und im eigenen Garten einzupflanzen.
Der Titel dieses Blogeintrages bezieht sich übrigens auf ein Kapitel, in welchem die Autorin darüber berichtet, wie sie sich dabei fühlt, immer wieder mit DER Martha Stewart verwechselt zu werden.
Martha Smith:
Beds I have known – Confessions of a passionate amateur gardener
Moyer Bell, 1997
©2012