Gartenstadt Winterthur – Gartenführer

Es ist schon eine Weile her, da habe ich an dieser Stelle über einen Park geschrieben, der in der Nähe in mehreren Etappen entsteht. Inzwischen ist der zweite Teil öffentlich eingeweiht worden und der Hain mit den Taschentuchbäumen ist auch angepflanzt. Ich hoffe, die an verschiedenen Stellen nachgelesenen Hinweise, dass eine Davidia erst nach über einem Jahrzehnt blüht, sind eher auf der pessimistischen Seite und ich muss nicht mehr dermassen lange auf flatternde Taschentücher an Bäumen warten – insbesondere auch, weil die Bäume mit einer Höhe von ca. drei bis vier Metern nicht mehr ganz klein sind.

In dem druckfrischen Führer „Gartenstadt Winterthur“ bin ich über einen Hinweis gestolpert, wo genau in welchen Parks in dieser Stadt blühfreudige, ältere Exemplare dieser Gehölze stehen. Dieser Tipp ist doch direkt einen Kalendereintrag in den Monaten Mai/Juni wert, um dannzumal einen Ausflug zu einem oder gleich mehreren der Bäume einzuplanen.

Der Gartenführer macht überhaupt Lust, eines der Quartiere der Grossstadt zu entdecken oder bei einem Besuch der Sammlung Hahnloser in der Villa Flora auch den Architekturgarten genauer unter die Lupe zu nehmen. Oder vielleicht einmal durch das auf dem Rietberg gelegene Püntenareal zu spazieren. Der Rietberg ist eine ehemalige Mülldeponie, auf welcher nach einer millionenteuren Sanierung gärtnern und ackern mit Aussicht möglich ist. Weitere Ziele eines Spazierganges könnten die Farnbuche im Stadtgarten sein oder die verschiedenen Japanischen Schnurrbäume. Eher speziell mutet der Garten des Schrotthändlers an – ein farbenfroher Dachgarten über einer Entsorgungshalle mit grossen runden Pflanzentrögen.

Im Kapitel über die Püntenstadt erfährt der interessierte Leser, dass in Winterthur die ersten Schrebergärten bereits 1623 angelegt worden sind und den Abschluss des Gartenführers bilden Kurzportraits über Gartenarchitekten, welche die Grünräume massgeblich geprägt haben – von Joseph Philippe de Clairville (1742-1830) bis zum Planungsbüro Rotzler, Krebs Partner.

Stiftung Edition Winterthur (Hrsg.):
Gartenstadt Winterthur – Ein Führer durch Winterthurs Gärten, Pärke und Grünräume
Stiftung Edition Winterthur, 2010

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One thought on “Gartenstadt Winterthur – Gartenführer

  1. Nachdem die Kommunikation zwischen mir und meinem „Spion“ aus dem im Eulachpark liegenden Schulhaus nicht optimal funktioniert hat und auch dessen botanischen Kenntnisse wohl zu mangelhaft waren, habe ich meine heutige Walkingrunde Richtung Taschentuchbäume im zweiten Teil des noch relativ neuen Winterthurer Parks unternommen. Das war eine gute Idee und unerwartet der Höhepunkt des Tages: an den ca. 20 Bäumen, die letztes Jahr gepflanzt worden sind, sind tatsächlich schon etliche Blüten zu bewundern! Den Zeitpunkt der Blüte muss ich mir unbedingt für die nächsten Jahre vormerken – der Hain mit den blühenden Gehölzen wird mit Sicherheit jeden Frühling beeindruckender.

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