„Hope Springs“ ist das zweite Buch der Trilogie über die Freundschaft von Jessie, Margaret, Louise, Beatrice und Charlotte. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und kann auch als Einzelband gelesen werden.
Jede dieser Frauen trägt mehr oder schwer an Bürden aus der Vergangenheit. Die junge Seelsorgerin Charlotte zweifelt an ihrer Berufung, während Jessie plant, mit Ihrem Mann alle Brücken hinter sich abzubrechen und in Kalifornien ihren Lebensabend zu verbringen. Sie hat ihren rastlosen Ehemann, nachdem er vor vielen Jahren sie und ihre Kinder einfach im Stich gelassen hat, kürzlich wieder ohne Wenn und Aber aufgenommen. Ihre Freundinnen verstehen gerade aus diesem Grund noch weniger, wie sie langjährige Gefährtinnen, die mit ihr durch dick und dünn gegangen sind, so einfach zurücklassen kann. Diese Umzugs-Neuigkeiten werden aber überschattet von Margarets Mitteilung, dass sie an Brustkrebs leidet und sich einer Operation unterziehen muss.
Die Charaktere sind sehr echt gezeichnet und man wünschte sich fast, die Frauen kennenlernen zu können. Der Roman erzählt unter anderem, wie Margaret von ihren Freundinnen unterstützt wird. Sehr eindrücklich ist die Passage, in welcher sich diese eine Glatze schneiden, damit die Krebspatientin nicht die einzige ist, die ohne Haare herumlaufen muss. Zu dieser Situation kommt es dann aber gar nicht, da keine Chemotherapie nötig ist.
Das Buch ist übrigens auch unter dem Titel „Garden of Faith“ erschienen. Zwischen die Kapitel eingestreut sind die „Hope Springs Community Garden Club Newsletters“ von Beatrice. Auf jeweils einer Seite werden zur Saison passende Tipps vermittelt und Parallelen zwischen Garten und Freundschaften bzw. Partnerschaften gezogen – die Tiefpunkte im Leben sind gewissermassen die Metapher für „Unkräuter“.
Lynne Hinton:
Hope Springs
Harper San Francisco, 2002
©2012