Der Gärtner oder die Gärtnerin mag ja nicht immer gärtnern oder lesen, sondern hat vielleicht zur Abwechslung auch mal Lust auf einen Film, in dem Gärten nicht nur eine Statistenrolle spielen.
Green Card:
Um ihre Traumwohnung mit Wintergarten mieten zu können, braucht Brontë, eine New Yorker Gartenbauarchitektin, einen Ehemann. George, ein französischer Lebenskünstler, benötigt eine Aufenthaltserlaubnis, um in den USA bleiben zu können. Kurzentschlossen heiraten die beiden. Doch die Einwanderungsbehörde misstraut der Scheinehe, und die beiden müssen raschmöglichst eine gemeinsame Vergangenheit „konstruieren“.
Die Töchter des chinesischen Gärtners: Li Min, eine junge Frau, die in einem Waisenhaus aufgewachsen ist, darf für ein paar Wochen ein Praktikum beim Botanik-Professor Chen absolvieren, der zusammen mit seiner 20jährigen Tochter An isoliert auf einer Insel mitten in einer prächtigen Pflanzenwelt lebt. Li Min leidet unter der starken Autorität von Chen und freundet sich mit An an. Die beiden jungen Frauen verbindet eine starke erotische Ausstrahlung und bald eine leidenschaftliche Liebe. Im China der 80er-Jahre ist Homosexualität ein absolutes Tabu, so dass sich die beiden auf einem gefährlichen Terrain bewegen.
Dialog mit meinem Gärtner: Basierend auf dem Buch von Henri Cueco „Dialogue avec mon jardinier“ ist der gleichnamige Film entstanden. Ein bekannter Maler zieht von Paris zurück aufs Land in seinen Heimatort. Via Zeitungsinserat sucht er einen Gärtner und trifft unerwartet einen früheren Schulkameraden, den er schon vor Jahren aus den Augen verloren hat. Obwohl die beiden Männer völlig verschieden sind, freunden sie sich rasch an und lernen in unzähligen Gesprächen über Familie, Frauen, Tod, Garten oder Farben, die Welt aus der Sicht des andern kennen.
Erst letzthin ist ein Buch zu diesem Thema erschienen: „Gärten im Film“ – Führer zu Filmgärten in Deutschland, Europa und Übersee“. Ein Artikel in der diesjährigen Frühlingsausgabe des englischen Garten-Journals Hortus widmet sich ebenfalls Filmgärten. Unter den vorgestellten Filmen waren auch „Being There“ (1979) und „Day of the Triffids“ (1962), deren geschriebene Pendants auch auf ein „grünes“ Bücherregal passen. Die Verfasserin des Hortus-Beitrages erkundigte sich im Leserkreis nach weiteren Filmen und laut einem Vermerk im Sommerheft hat dieser Aufruf auch ein beträchtliches Echo ausgelöst. Ich werde die aufgelisteten Filme in der nächsten Zeit durchgehen und vielleicht den einen oder anderen mal anschauen und gelegentlich wieder darüber berichten.
Henri Cueco:
Dialogue avec mon jardinier
diverse Ausgaben
Conversations with my Gardener
diverse Ausgaben
Leonie Glabau / Daniel Rimbach / Horst Schumacher:
Gärten im Film – Führer zu Filmgärten in Deutschland, Europa und Übersee
Gebr. Mann Verlag, 2008
Jerzy Kosinski:
Being There
diverse Ausgaben
John Wyndham:
Die Triffids
Heinrich und Hahn Verlag, 2006