Gräser im Garten sind im Trend. Durch die Vielfalt an Formen und Farben sind die Pflanzmöglichkeiten und -kombinationen fast unbegrenzt. Einen ausführlichen Überblick in diese interessante Pflanzenwelt bietet das schön illustrierte Buch „Gräser im Garten“ von Katharina Adams und Petra Pelz.
Gräser werden in drei grosse Gruppen eingeteilt: Süssgräser, Sauergräser und Binsengewächse. Obwohl eigentlich nur die Süssgräser echte Gräser sind, werden die grasähnlich wachsenden Pflanzen auch zu den Gräsern gezählt und in diesem Buch ebenfalls vorgestellt. Im ersten Kapitel werden Gräser an ihren Naturstandorten gezeigt – in Savannen und Steppen, in der Prärie und in kargen Wüsten. Diese verschiedenen Lebensbereiche dienen im Garten als Vorbild und legen fest, wo welche Gräser am besten Verwendung finden und gedeihen; am Gehölzrand, im Steingarten, an einem Wasserlauf, im Wasser selber oder etwa in der Staudenrabatte.
Zu jeder Jahreszeit ziehen Gräser die Blicke auf sich. Nach dem Zurückschneiden der Samenstände und Halme des Vorjahres folgt alsbald der Neuaustrieb und frühe Arten blühen bereits ab März. Viele Gräser laufen im Herbst zu Hochform auf, wenn sie feurige Herbstfarben annehmen und setzen darüber hinaus im Winter Akzente im Garten, wenn sie mit Raureif überzogen sind. Und wer Mähnengerste und Kolbenhirse setzt, tut gleichzeitig den Vögeln einen Gefallen.
Im vorliegenden Band erfährt der interessierte Leser, wie er Gräser vielfältig und ansprechend mit anderen Pflanzen kombiniert oder als Solitäre einsetzt. Dazwischen eingestreut werden einige Gartengestalter und Pflanzenzüchter vorgestellt, die mit mit ihren Gräsergarten-Kompositionen Bekanntheit erlangt haben wie beispielsweise Karl Foerster und Wolfgang Oehme.
Unterteilt nach Standortansprüchen werden die schönsten Gräser in Kurzportraits vorgestellt. Dazu werden Wuchsform, Grösse, Blattform und -farbe und Details zur Blüte sowie Vorschläge für die Verwendung im Garten aufgelistet. Den Abschluss bilden Tipps zum Einkauf, Pflege und Vermehrung der filigranen Pflanzen, Bezugsquellen und ein Register. In einer übersichtlichen Tabelle werden alle im Buch beschriebenen Gräser alphabetisch aufgelistet (mit Sortenempfehlung, Besonderheiten und Seitenhinweis).
Das Buch ermuntert dazu, (mehr) Gräser im eigenen Garten willkommen zu heissen. Eine Frage bleibt für mich allerdings offen: verlängert ein Gärtner, der allergisch auf Gräserpollen ist, seine jährliche Leidenszeit, wenn er diesen interessanten Pflanzen, die ja zu unterschiedlichen Zeiten blühen, mehr Platz einräumt?
Katharina Adams / Petra Pelz:
Gräser im Garten – Gestaltungsideen, Pflanzenportraits und Pflege
Callwey Verlag, 2009