Zum Frühlingsabschluss nochmals ein (letztes) Buch, das von Tulpen und Amsterdam im 17. Jahrhundert während des Tulpenwahns handelt. In letzter Zeit sind für Kinder ja verschiedene Bücher auf den Markt gekommen, in welchen die Titelhelden aufgrund von Zeitmaschinen oder ähnlichem in anderen Jahrhunderten landen und dort irgendwelche Abenteuer erleben. Auf diese Weise erfahren die neugierigen Nachwuchs-Leser nicht nur eine spannende Erzählung, sondern nebenbei wird auch noch etwas Geschichte vermittelt.
Kim ist in Schanghai aufgewachsen. Der dreizehnjährige Junge hat vor einem halben Jahr seine chinesische Mutter verloren und wurde daraufhin von seinem deutschen Vater nach Deutschland zu Tante Betty gebracht. Vor seinem Abflug nach Europa hat ihm sein Grossvater eine alte Uhr in einem alten Holzkasten gegeben.
Inmitten des Trubels auf dem Flughafen hat Kim die Erklärungen bezüglich Gebrauch nicht richtig verstanden. Er hat nur gerade soviel begriffen, dass er mit dieser magischen Uhr ohne grosse Umstände nach Schanghai zurückreisen kann. In zwei früheren Büchern landete er aber statt in China in Paris und in der Karibik. Nachdem er sich wieder einmal über seine Tante Betty geärgert hat (und sie über ihn), versucht er ein weiteres Mal, die Uhr richtig einzustellen und in Gang zu bringen.
Doch statt nach Schanghai verschlägt es Kim zusammen mit seinen Freunden Lisa und Dennis diesmal nach Amsterdam, ins Jahr 1637. Dort ist eine Tulpenzwiebel mehr wert als Gold. Aber die Tulpenspekulationen scheinen gerade ihren Höhepunkt überschritten zu haben und der Tulpenhändler Abraham van de Bos steht kurz davor, sein ganzes Vermögen zu verlieren. Können ihn Kim und seine Freunde davor bewahren?
Die Erzählung ist spannend aufgebaut, aber da die Kinder nur 24 Stunden Zeit haben, um diese Geschichte zu einem guten Ende zu bringen (sonst könnten sie mir der Zeituhr nicht mehr ins 21. Jahrhundert zurückkehren), wirken die Handlungen oft ziemlich gehetzt. Im Rahmen der dichterischen Freiheit wird ja in Romanen immer wieder an der Wahrheit herumgeschraubt, so dass die Geschichte “funktioniert”. Trotzdem finde ich es unpassend, dass Kim und seine Freunde für Tante Betty ein paar Tage vor Weihnachten Tulpenzwiebeln im Garten ausgraben, säubern und in eine Kiste legen müssen.
Eva Maaser:
Kim und das Rätsel der fünften Tulpe
Coppenrath Verlag, 2008